Chronik
Die Geschichte des Reit- und Fahrvereins Jettingen und sein Standort Eberstall sind fast zeitgleich und identisch.
Der Reit- und Fahrverein Jettingen wurde 1965 gegründet. Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender war Markwart Schenk, Graf von Stauffenberg. Er war Besitzer des Schlossgutes Eberstall, wo sich der Reit- und Fahrverein dann ab 1968 niederlassen konnte. Dazu gehörte das unbewohnte Schloss, unbenutzte landwirtschaftliche Gebäude und ca. 15.000 qm landwirtschaftliche Grundstücke. Ein Idealfall für die Ansiedlung eines Reit- und Fahrvereins.
Ein besonders glücklicher Umstand war, den Rittmeister Horst Grosch-Lange, – schon damals in Reiterkreisen ein Übervater – für die Entwicklung unseres jungen Vereins 1968 zu gewinnen. Er konnte im Schloss wohnen und leitete von da an bis zu seinem Tod 1987 als Technischer Leiter unseren Verein. Unter seiner Führung konnte zügig mit dem Aufbau der teils dem Verfall preisgegebenen Gebäude begonnen werden. Eine vorhandene Scheune wurde umgebaut zu einer Reithalle, eine ehemalige Stallung wurde Pferdestall und eine weitere Scheune wurde umfunktioniert zu einer Bergehalle.
Mit der geringen finanziellen Ausstattung eines jungen Vereins, aber mit einem enormen Arbeitseinsatz von Gründungsmitgliedern machten wir uns ans Werk, Gebäude und Grundstücke für unsere Zwecke und Verwendungsmöglichkeiten herzurichten und auszubauen. Der Reitbetrieb konnte 1969 beginnen.
Ab 1970 fanden jährlich Reitturniere zum St. Annafest statt, besonders bedeutungsvoll waren die Austragung der schwäbischen und bayrischen Meisterschaften.
Der Reit- und Fahrverein entwickelte sich im Laufe der Jahre unter der Leitung von Herrn Horst Grosch-Lange zu einem weit über den örtlichen Bereich bedeutenden Reitverein. Im Jahr 1978 bauten wir die große Reithalle und erhielten im selben Jahr von Graf von Stauffenberg einen Erbbaupachtvertrag über 25 Jahre, der uns die Bleibe bis 2003 in Eberstall sicherte.
Die Besitzverhältnisse des Schlossgutes Eberstall änderten sich im Jahr 1983, das Anwesen wurde verkauft und wir erhielten vom neuen Besitzer, nach Ablauf des Erbbaurechts, ab 1. 1. 2004 nur noch einen Pachtvertrag mit einer 1-jährigen Laufzeit. Wir akzeptierten diesen Pachtvertrag und glaubten, dass nun wieder Ruhe und konstante Vertragsverhältnisse vorhanden sind. Dem war jedoch nicht so, denn bereits im Jahr 2005 wurde das Anwesen wieder verkauft. Vom neuen Besitzer erhielten wir ebenfalls nur jeweils einen 1-jährigen Pachtvertrag. Es war uns nicht möglich, die Forderungen und Vorgaben des neuen Grundstückbesitzers zu erfüllen, uns wurde klar, dass der Verbleib in Eberstall dadurch zeitlich begrenzt war.
Am 31.12.2008 endete für den Reit- und Fahrverein nach über 40 Jahren die Ära Eberstall nachdem wir keine weitere Verlängerung des Pachtvertrages erhalten haben. Schon vorzeitig wandten wir uns an die Marktgemeinde Jettingen-Scheppach mit der Bitte, uns ein Grundstück für den Neubau einer Reitanlage zur Verfügung zu stellen.
Für die Neuplanung bekamen wir von der Marktgemeinde ein entsprechendes Grundstück in Jettingen, Triebweg 3 mit ca. 16.000 qm, das uns im Erbbaurecht für 50 Jahre zur Verfügung gestellt wurde.
Mit der Planung einer neuen Reitanlage konnte begonnen werden.